Neckargröningen

Wassersnöte machten den Neckargröningern bis weit in unser Jahrhundert hinein das Leben schwer. Nur die Kirche weiter oben im Dorf bot Schutz vor den Neckarfluten, aber auch vor feindlichen Mordbrennern. Noch immer steht sie wehrhaft da, mit ihrem spitzen, hochragenden Zeltdach und der Mauereinfriedung des ehemaligen Kirchhofs. Der spätgotische Chor von 1515 zeigt schönes Netzrippengewölbe; im Schiff – älter als der Chor – hat man kunsthistorisch bedeutsame Wandmalereien aus der Zeit um 1450 freigelegt. Kirchen, die dem heiligen Martin geweiht sind – wie hier in Neckargröningen –, weisen auf ein besonders hohes Alter des Ortes hin. Tatsächlich finden wir Neckargröningen bereits im Jahre 806 als "Gruonincheim" im Schenkungsbuch des Klosters Lorsch verzeichnet.

Um 1250 ging das Dorf an die Württemberger über, die es mehrmals verpfändeten. Die Straße nach Waiblingen und in die östlichen Landesteile führte hier vorüber; und deshalb gab es schon früh auch eine Neckarfähre. 1442 ist sie zum ersten Mal erwähnt, und sie blieb in Betrieb, bis der Herzog 1735 eine gedeckte Holzbrücke über den Fluss bauen ließ. Seit Ende des 18. Jahrhunderts breitete sich der Ort dann weiter aus: zunächst nach Westen den flachen Hang hinauf, später auch nach Norden, die Straße zum 1840 neu angelegten Friedhof hinaus.

In den letzten Jahrzehnten sind dann vor allem die „Landäcker“ erschlossen worden. Da durch die Neckarkanalisierung die Hochwassergefahr weitgehend abgewendet war, wurden seit den fünfziger Jahren auch die unmittelbar am Fluss gelegenen Flächen entlang der Wasenstraße zu attraktiven Wohnlagen.

Heute breitet sich Neckargröningen zwischen der Landesstraße nach Ludwigsburg und dem Neckardamm aus. An der nördlichen Gemarkungsgrenze ist in weitem Abstand vom Ort das Gewerbegebiet entstanden: „Rainwiesen“ mit „Steinbößer“.

Neckargröningen liegt direkt am östlich fließenden Neckar und bietet neben Kindertageseinrichtungen, auch die Außenstelle der Kelterschule Neckarrems.

Der historische Ortskern Neckargröningens hat vieles von seinem ursprünglichen Gepräge bewahrt. Hofanlagen mit zum Teil stattlichen Fachwerkhäusern finden sich in der Ludwigsburger Straße. Hier stechen vor allem die Ziergiebel ins Auge. Das alte Rathaus, im Jahre 1592 erbaut, hat 1870 ein Türmchen für die Feuerglocke erhalten und kehrt der Straße seine klassizistische Schauseite zu. Zwei Gebäude an der Wasenstraße sind geradezu exemplarisch für das Leben und Arbeiten im alten Dorf: die 300-jährige Schmiede, mit Hochwassermarken in den Eckquadern, und das Schafhaus von 1726. Das ehemalige Schafhaus bietet mittlerweile dem Museum "Altes Waschhaus" eine Heimat.

Die sich am Hang befindliche Gemeindehalle Neckargröningen mit dem Haus der Jugend und dem Freizeitgelände wird schon fast nicht mehr dem Stadtteil Neckargröningen zugerechnet. Mit der Endhaltestelle der U12 und dem Busbahnhof ist der Stadtteil Neckargröningen der Dreh- und Angelpunkt für den ÖPNV-Verkehr in Remseck am Neckar. Heute leben über 2.500 Menschen in Neckargröningen.

Wappen von Neckargröningen.
© Wappen von Neckargröningen.
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Beschreibung des Neckargröninger Wappens

Die Grundfarbe des Wappens ist blau, darauf befinden sich zwei pfahlweise gestellt und voneinander abgewendete silberne (weiße) Fische. Festlegung 1938.

Sehenswertes in Neckargröningen

  • Schmuckfachwerke und altes Rathaus (1592, Schauseite um 1850) in der Ludwigsburger Straße
  • einstige Wehrkirche Sankt Martin (gotischer Chor von 1515), Reste spätmittelalterlicher Wandmalerei
  • Historische Schmiede
  • Altes Waschhaus
Ansicht Ludwigsburger Straße nach der Sanierung
Evangelische Martinskirche  in Neckargröningen
Haus der Jugend bei blauem Himmel.
Neckargröningen von Oben.
Schafthaus direkt am Neckar in Neckargröningen
Die alte Schmiede von außen.